Die Entwicklung des Dokumentenscanners

Stellen Sie sich Folgendes vor: Sie befinden sich in einem staubigen Archiv, umgeben von Stapeln von Papierdokumenten, als ein Lichtstrahl den schummrigen Raum durchschneidet und den Text und die Bilder auf einem Stück Pergament erfasst. Es mag wie eine Szene aus einem Science-Fiction-Roman klingen – dabei ist es der Beginn des Dokumentenscanners.

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Der erste Schimmer

Seinen bescheidenen Anfang nahm das Scannen im 16. Jahrhundert, als die Camera obscura aufkam. Dieser Vorläufer der modernen Fotografie nutzte eine Lochblende, um ein Bild auf eine Oberfläche zu projizieren, und ähnelte damit einer primitiven Kamera. Die Bilder konnten jedoch noch nicht festgehalten werden.

Das änderte sich im 19. Jahrhundert mit der Erfindung der Fotografie. Die Urväter der Fotografie, Louis Daguerre und William Henry Fox Talbot, nutzten chemische Verfahren, um Bilder auf Metallplatten und Papier festzuhalten.

Als nächster Schritt zum Scannen von Dokumenten musste eine Möglichkeit gefunden werden, Bilder einfach zu kopieren – und zu übertragen.

Im Jahr 1860 kam der Pantelegraph auf, der dem heutigen Faxgerät vage ähnelt. Zum ersten Mal konnten Telegrafenleitungen zur Übertragung von Handschriften und Zeichnungen genutzt werden. Das Gerät erwies sich schon bald als ungemein wertvoll für die Überprüfung von Unterschriften im Bankwesen.

Das sah folgendermaßen aus: Ein Paar an Pantelegraphen übertrug das Bild, jedoch wurde dieses auf der Empfängerseite nicht ausgedruckt, wie es später bei Faxgeräten der Fall war. Stattdessen wurde es dauerhaft auf einem speziellen, chemisch behandelten Papier aufgezeichnet. Auf diese Weise konnte die Kopie zur späteren Bezugnahme oder Überprüfung aufbewahrt werden.

Im Jahr 1913 revolutionierte der Belinograph die Bilderfassung und -übertragung. Dank der kurz zuvor erfundenen Fotozelle wurde es wesentlich einfacher, Bilder über normale Telefonleitungen zu übertragen.

Dieser Durchbruch legte den Grundstein für die Presseagentur Associated Press (AP). Diese wurde 1846 gegründet, um Nachrichten zwischen den Mitgliedszeitungen auszutauschen. Der Belinograph ermöglichte es der AP, sowohl Nachrichtentexte als auch visuelle Inhalte schnell zu übermitteln. Diese Innovation veränderte die Nachrichtenberichterstattung und -verbreitung und läutete eine neue Ära ein, in der Bilder bestimmten, wie Informationen präsentiert und konsumiert wurden.

Wir machen einen Sprung ins Jahr 1924, in dem Richard Ranger das drahtlose Fotoradiogramm entwickelte. Dieser Vorläufer der modernen Faxgeräte erreichte einen wichtigen Meilenstein, indem er das erste Foto über den Atlantik schickte: von New York nach London.

Das Fotoradiogramm nutzte zwar im Gegensatz zu modernen Faxgeräten keine Telefonleitungen, aber die Übertragung von Bildern über große Distanzen wurde nun gang und gäbe.

Von der Camera obscura bis zum Fotoradiogramm – diese Erfindungen verdeutlichen das ständige Streben nach neuen Wegen, visuelle Informationen effizient zu erfassen und weiterzugeben. Sie ebneten den Weg für noch fortschrittlichere Technologien – und letztlich für das moderne Scannen von Dokumenten.

Frühe Technologie zum Scannen von Dokumenten

Die wahre Scanning-Revolution kam in den 1930er Jahren mit der Einführung des Fotokopierers ins Rollen. Chester Carlson entwickelte die Xerox-Maschine, das erste automatische Fotokopiergerät. Er verwendete Xerografie, um Bilder von einer lichtempfindlichen Trommel auf Papier zu übertragen. Der Fotokopierer machte die Vervielfältigung von Dokumenten schneller und zugänglicher.

In den 1950er Jahren entwickelte David H. Shepard mit seiner "statistischen Maschine" die optische Zeichenerkennung (OCR). Diese Innovation ermöglichte das optische Lesen und die anschließende Umwandlung von gedrucktem Text in elektrische Impulse und revolutionierte damit die Textverarbeitung.

Die Weiterentwicklung der Scantechnologie setzte sich in den 1960ern mit der 805 Test Scoring Machine von IBM und dem Drum Scanner von Russell Kirsch, dem ersten Flachbettscanner, fort.

In den 1970er Jahren kamen die kommerziellen Flachbettscanner von Xerox und das vielseitige OCR-System von Ray Kurzweil auf den Markt, das Text in jeder Schriftart lesen konnte.

Der Apple Macintosh beförderte kurz darauf das Desktop-Publishing und das Scannen in den Mainstream. Er kam in den 1980ern auf den Markt, ebenso wie der PaperPort von Visioneer. Dieser trieb das Konzept des Dokumentenscanners weiter voran und machte Flachbettscanner für PC-Benutzer:innen massentauglich.

In den 90er Jahren schließlich fanden Farbscans mit der Einführung des Hochgeschwindigkeits-Farbdokumentenscanners von Fujitsu Einzug. Gleichzeitig veränderte Adobes durchsuchbares PDF-Dateiformat die Art und Weise, wie wir gescannte Dokumente verwalteten.

Scannen wird mobil

Mit der Einführung des Smartphones zu Beginn des 21. Jahrhunderts erlebte das Scannen von Dokumenten seine größte Veränderung. Mobile Apps und die eingebaute Kameratechnologie verwandelten unsere Handys in leistungsstarke Dokumentenscanner. Plötzlich konnte jede:r ganz einfach Dokumente erfassen, speichern und weitergeben, was erhebliche Auswirkungen auf Unternehmen, Bildungsinstitutionen und das Gesundheitswesen hatte.

Das Scannen von Dokumenten wurde bald stärker in mobile Geräte integriert. Apples iPhone verfügte über eingebaute Scan-Funktionen, Google Docs integrierte OCR für gescannte Dokumente, und Evernote machte die mobile Dokumentenerfassung und -archivierung populär.

In den 2010er Jahren lag der Schwerpunkt auf Cloud-Integration. Microsoft brachte Office Lens auf den Markt und Adobe Acrobat DC bot mobiles Scannen inklusive Bearbeitungsfunktionen.

Heute, in den 2020er Jahren, bieten KI-gestützte Lösungen zum Scannen von Dokumenten automatisierte Texterkennung und -klassifizierung sowie Datenextraktion. Sie markieren das jüngste Kapitel in der Evolution der Dokumentenscanner – und dennoch gibt es Potenzial für weitere Fortschritte. Der Trend zur Telearbeit und zur digitalen Dokumentenverwaltung hat die Einführung von Cloud-basierten Scan- und Speicherlösungen weiter beschleunigt.

Die Gegenwart und nahe Zukunft 

Heutige Smartphones verfügen über hochauflösende Kameras und bieten so mehr als genug Präzision für das Scannen von Dokumenten – auch Quittungen – sowie für das Erkennen von Daten. Es liegt nun an den App-Entwickler:innen, das Beste aus der modernen Hardware zu machen.

Das Scannen von Dokumenten hat eine bemerkenswerte Entwicklung hinter sich, von den bescheidenen Anfängen mit der Camera obscura bis zu den heutigen hochentwickelten Smartphone-Scannern. Da die Technologie weiter voranschreitet, sind die zukünftigen Möglichkeiten für das Scannen von Dokumenten grenzenlos.

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Das Scanbot Document Scanning SDK ermöglicht es Entwickler:innen, einen leistungsfähigen Document Scanner in ihre Anwendungen zu integrieren. Mit dem Scanbot SDK können Unternehmen ihr Dokumentenmanagement optimieren, ihr Benutzererlebnis verbessern und das Scanpotenzial von Smartphones voll ausschöpfen.

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