Cordova vs. Capacitor: Welches Framework sollten Sie zukünftig verwenden?

Cordova ist eines der meistverwendeten SDKs für die Entwicklung mobiler Apps, verliert jedoch seit einiger Zeit an Beliebtheit. Mit Capacitor bietet das Unternehmen Ionic eine zweckmäßige Alternative an. Wir werfen einen genaueren Blick auf Capacitor und erläutern, warum es ein würdiger Nachfolger für Cordova ist.

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Als Adobe im Jahr 2020 seinen Support für Cordova beendete, löste das Unsicherheit bei Unternehmen aus, die das Framework für ihre mobilen Anwendungen nutzten. Obwohl das Projekt noch immer von der Community gepflegt wird, hat der Verlust des Großsponsors zweifelsohne den Fortschritt verlangsamt.

Glücklicherweise hat sich Capacitor als eine brauchbare Alternative zu Cordova etabliert. Entwickelt wurde es vom Team von Ionic, von dem auch das gleichnamige UI-Framework stammt. Ionic nutzte seine langjährige Erfahrung mit Cordova, um Capacitor in mehrfacher Hinsicht zu verbessern.

Doch bevor wir uns mit den technischen Details der Frameworks befassen, wollen wir einige Begrifflichkeiten klären.

Wie hängen PhoneGap, Cordova, Ionic und Capacitor zusammen?

PhoneGap

PhoneGap war ein Framework für die Entwicklung mobiler Anwendungen mithilfe von Web-Technologien. Es wurde im Jahr 2009 von Nitobi Software entwickelt. Als Adobe das Unternehmen 2011 übernahm, spendete es den Quellcode von PhoneGap an die Apache Software Foundation. Daraus entstand Cordova, eine Open-Source-Version des Kern-Frameworks. PhoneGap und Cordova existierten Seite an Seite, bis Adobe im Jahr 2020 das Ende von PhoneGap und seiner Unterstützung für Cordova ankündigte.

Cordova

Anders als das proprietäre PhoneGap wird Cordova weiterhin von seiner Open-Source-Gemeinschaft gepflegt. Es ermöglicht Entwickler:innen, eine Web-Anwendung zu erstellen und sie in einen Sandbox-Browser einzubetten, um sie auf verschiedenen Plattformen auszuführen. Plugins geben der App Zugriff auf native Funktionen wie die Kamera oder den Bewegungssensor. Damit entfällt die Notwendigkeit, für jedes Betriebssystem ein eigenes Projekt zu pflegen. Stattdessen dient der gleiche Code als Grundlage für alle Anwendungen.

Ionic

Ionic ist ein Framework zur Entwicklung mobiler Apps, das 2013 vom gleichnamigen Unternehmen veröffentlicht wurde. Es nutzt Web-Technologien wie HTML5 und CSS3, um die plattformübergreifende Entwicklung zu ermöglichen, und bietet eine Bibliothek von UI-Komponenten für die Erstellung nahezu nativer Benutzeroberflächen. Ionic verwendete zunächst Cordova als App-Runtime, ersetzte es dann aber durch seine eigene Lösung namens Capacitor.

Capacitor

Mit Capacitor baute Ionic auf seiner Erfahrung mit der Cordova-Runtime auf, um eine verbesserte Alternative zu entwickeln. Web-Anwendungen, die mit dem Ionic-Framework erstellt werden, laufen mittels Capacitor auf unterschiedlichen Betriebssystemen, darunter Android, iOS und Windows.

Vorteile von Capacitor gegenüber Cordova

Da Capacitor als Nachfolger von Cordova entwickelt wurde, bietet es mehrere Vorteile, die einen Wechsel interessant machen:

  • Nativer API-Zugriff ohne Plugins: Während Cordova auf Plugins angewiesen ist, um auf die nativen APIs eines Geräts zuzugreifen, können Entwickler:innen über Capacitor direkt mit ihnen kommunizieren. Zum Beispiel wird für den Zugriff auf die Gerätekamera unter Android, iOS und Windows der gleiche Code verwendet.
  • Verbesserte PWA-Unterstützung: Capacitor bietet vorkonfigurierte UI-Elemente für Web-APIs, um die Erstellung einer progressiven Web-App zu vereinfachen. Die Möglichkeit, eine App direkt über den Browser zu installieren, sorgt für zusätzliche Reichweite.
  • Abwärtskompatibilität zu Cordova: Bei der Migration von Cordovakönnen sich Entwickler:innen darauf verlassen, dass die meisten Plugins ihrer App auch mit Capacitor kompatibel sind. Darüber hinaus pflegt Ionic selbst viele Alternativen speziell für Capacitor.
  • Unternehmenslösung: Da Cordova nicht mehr von Adobe unterstützt wird, müssen sich Entwickler:innen bei Problemen mit dem Framework auf die Open-Source-Community verlassen. Capacitor hingegen wird sowohl von Ionic als auch der Community getragen.

Lohnt sich der Wechsel von Cordova zu Capacitor?

Der Wechsel des Frameworks bei einer mobilen App ist keine einfache Aufgabe. Daher stellt sich die Frage, ob der Umstieg von Capacitor auf Cordova den Aufwand wert ist.

Die Antwort hängt wesentlich von Ihren Support-Anforderungen ab.

Capacitor hat die Unterstützung von Ionic, dessen eigenes Cross-Platform-Framework darauf aufbaut. Das Unternehmen versorgt Nutzer:innen regelmäßig mit Software-Updates und neuen Plugins. Zudem stellt es die Kompatibilität mit Cordova sicher.

Ionic bietet darüber hinaus ein Enterprise-Modell mit erweitertem Support an, das sich als nützlich erweisen wird, sollten Sie jemals spezielle Funktionen für Ihre Anwendung benötigen.

Da Capacitor mit den meisten Cordova-Plugins kompatibel ist, werden Sie wahrscheinlich einen Großteil Ihres Codes beibehalten können. Es wird zwar empfohlen, zu den häufiger aktualisierten Äquivalenten von Ionic zu wechseln, was aber durchaus auch stückweise erfolgen kann. Gerade bei kritischen Plugins ist dies eine praktikable Option.

Wenn Sie in Zukunft zu Capacitor wechseln möchten, ist jetzt ein guter Zeitpunkt, um sich mit dem Framework vertraut zu machen. Das Ionic-Team stellt hilfreiche Anleitungen bereit, um Ihnen die ersten Schritte zu erleichtern.

Das Scanbot SDK für Cordova und Ionic Capacitor

Unsere Barcode Scanner SDK, Document Scanner SDK und Data Capture SDK sind als Cordova-Plugins verfügbar, die auch mit Ionic Capacitor kompatibel sind. Ein Beispielprojekt finden Sie in unserem GitHub Repository.

Zusätzlich entwickeln wir derzeit SDKs, die speziell auf Capacitor zugeschnitten sind. Um die Möglichkeiten des Ionic-Frameworks voll auszuschöpfen, werden diese nicht abwärtskompatibel mit Cordova sein. Behalten Sie unseren Blog im Auge, um über alle weiteren Entwicklungen auf dem Laufenden zu bleiben!

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Das Hinzufügen unserer kostenlosen Testversion zu Ihrer App ist ganz einfach. Laden Sie das Scanbot SDK jetzt herunter und entdecken Sie die Möglichkeiten der mobilen Datenerfassung.